Donnerstag, 28. März 2013

Franco und Pius XII. - Mit Gott und den Faschisten - Neue Rheinische Zeitung

Franco und Pius XII.Von Karlheinz Deschner und Peter Kleinert 

 

Karlheinz DeschnerIn seinem Buch "Benedikt XVI.: Ein Papst und seine Tradition“ berichtete Gerhard Feldbauer in der NRhZ vor einiger Zeit darüber, dass "unser deutscher Papst" Benedikt XVI. im Jahr 2007 498 sogenannte Kreuzritter des spanischen Faschistenführers Franco seliggesprochen hatte. Es handelte sich um katholische Geistliche und Ordensleute, die im Bürgerkrieg auf der Seite Francos standen und dabei ums Leben kamen. Diese Seligsprechung offenbarte laut Feldbauer einen weiteren Aspekt der Offensive des inzwischen zurückgetretenen "deutschen Papstes" zur Rehabilitierung des Bündnisses der katholischen Kirche mit dem Faschismus.
In zwölf Folgen - je um die zehn Minuten - unter dem Serientitel „Das Wort am Sonntag - Mit Gott und den Faschisten“ bewies Europas bedeutendster Kirchenkritiker Karlheinz Deschner in einer Fernsehserie auf KANAL 4, die wir schon einmal in der NRhZ veröffentlicht haben, daß die "Stellvertreter Gottes“ im Vatikan, von Leo XIII. bis Pius XII. damals wesentlich zur Herrschaft des Faschismus in Italien, Spanien, Deutschland und Jugoslawien und damit zu den politischen Katastrophen und zum Völkermord im 20. Jahrhundert beigetragen haben. Zusammenarbeit mit der argentinischen Militärdiktatur wird auch dem neuen Papst Franziskus vorgeworfen, was natürlich von der Kurie und der katholischen Kirche in Argentinien heftigst dementiert wird.
In Folge VII unserer Deschner-Serie - die wir hier noch einmal zeigen - beschreibt der Kirchenkritiker, wie 1931 in Spanien die Monarchie beseitigt und die Republik ausgerufen wurde, wie 1933 eine kirchen- und faschistenfreundliche Regierung an die Macht kam, die wiederum im Januar 1936 durch die Volksfront abgewählt wurde. Im Juli beförderten deutsche Transportflugzeuge Francos Mauren und seine Legionäre zur Rettung des katholischen Abendlandes übers Meer. Der Bürgerkrieg begann. Franco wurde von Hitler, Mussolini, vom Vatikan und den Bischöfen unterstützt, ging es doch um einen „Kreuzzug gegen die rote Weltrevolution“. Am Ende des dreijährigen Gemetzels forderte der zuvor gekrönte Pius XII. Franco auf, „mit neuer Energie die alten christlichen Traditionen“ wieder aufzunehmen. Ergebnis: Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit wurden aufgehoben, alle nichtkatholischen Bekenntnisse unterdrückt, Militärtribunale und Exekutionskommandos wurden pausenlos tätig. Nach offiziellen Statistiken ließ Franco von 1939 bis 1942 mehr als 200.000 Menschen erschießen. Das entsprach einem Drittel aller Opfer dieses Bürgerkriegs.
Der inzwischen fast 90jährige Autor Karlheinz Deschner wurde am vergangenen Samstag im Haus der Giordano-Bruno-Stiftung für das Erscheinen von Band X seiner "Kriminalgeschichte des Christentums" beim Rowohlt-Verlag gefeiert. Die üblichen Medien hielten allerdings dieses Ereignis nicht für berichtenswert. In den jüngsten NRhZ-Ausgaben können Sie dazu schon einiges unter dem Suchwort "Deschner" finden, und in der nächsten NRhZ finden Sie dann eine Video-Dokumentation der hier erwähnten Veranstaltung in Oberwesel. 

Auftraggeber: Kanal 4, 1992, 8,30 min, Regie: Peter Kleinert und Marianne Tralau, Kamera: Tom Kaiser, Ton: Lars Klietsch, Stephan Thonett, Schnitt: Peter Kleinert, Produktionsleitung: Peter Kleinert.
Leserbrief von N.D., Holzwickede: Herzlichen Dank, daß Sie den Mut aufbringen, sich dieses Autors und seines Themas anzunehmen. Ansonsten ist die Kirchenkritik in den Medien ein fast absolutes Tabu. Hier im Dortmunder Raum existiert ein Offener KANAL. Wäre es möglich, daß ich diese Beiträge dort ausstrahlen lasse?
Radio Bremen: „Deschner bringt Details, die aufzunehmen man sich weigern möchte.“
Karlheinz Deschner, 1924 in Bamberg geboren, im Krieg Soldat, studierte Jura, Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte. Über seine literarischen, literatur- und kirchen-kritischen Werke siehe auch unseren Dokumentarfilm "Im Grunde bin ich ein aus lauter Zweifeln bestehender gläubiger Mensch“ und die Reportage "Ketzerverbrennung“ in unserem KANAL 4-Magazin „Z“ 11/94. (PK)
Mehr Informationen und Bestellmöglichkeit für diese Filme unter www.kaos-archiv.de


Clip downloaden (mit Rechtsklick - "Ziel speichern unter...")


Online-Flyer Nr. 399  vom 28. März 2013

Mittwoch, 20. März 2013

Leitartikel zu Franziskus: Knecht oder Herr? | Der neue Papst - Frankfurter Rundschau

Leitartikel zu Franziskus: Knecht oder Herr? | Der neue Papst - Frankfurter Rundschau


19. MÄRZ 2013

LEITARTIKEL ZU FRANZISKUSKnecht oder Herr?

 Von 

Darf der Papst schweigen? Diese Frage stellt sich jetzt wieder.
Es wäre ein gewaltiger Schritt, wenn die Kirche damit herausrückte, dass sie keine Werte hat, sondern Folgekosten abwägen muss, um zu vertretbaren Entscheidungen zu kommen.
Als Rolf Hochhuths „Stellvertreter“ 1963 weltweit eine Debatte über die Politik Pius XII. gegenüber dem Nationalsozialismus in Gang setzte, da brachte Fritz J. Raddatz, Lektor des Rowohlt-Verlages, in dem auch Hochhuths Drama erschienen war, einen Band mit dem Titel heraus „Summa iniuria oder durfte der Papst schweigen?“
Man stellt sich diese Frage jetzt wieder. War die argentinische Militärdiktatur zu beschweigen die richtige Haltung für einen hohen Geistlichen des Jesuitenordens? Jedenfalls scheint das Schweigen Bergoglios die Mehrheit der Kardinäle nicht daran gehindert zu haben, ihn zum Papst zu wählen. Von jenen mutigen Bischöfen Argentiniens, die sich der Militärdiktatur öffentlich widersetzten, war keiner jemals auch nur papabile...........................

Sonntag, 10. März 2013

Der freie universale Geist ist die Lehre der Gottes- und Nächstenliebe an Mensch, Natur und Tieren

Der freie universale Geist ist die Lehre der Gottes- und Nächstenliebe an Mensch, Natur und Tieren

Angeklagt: Der Papst

Grafik„Angeklagt: Der Papst“
"Die Verantwortlichkeit des Vatikans für Menschenrechtsverletzungen"


Deutsche Erstausgabe von "The Case of the Pope", das brisante Buch des prominenten britischen Kronanwalts und international tätigen Anwalts für Menschenrechte, Geoffrey Robertson.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden, konservativ geschätzt, mehr als 100.000 Kinder, hauptsächlich Jungen, von katholischen Priestern vergewaltigt oder sexuell misshandelt – ohne dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen wurden. Für den Autor – er wurde 2008 in den Internal Justice Council der Vereinten Nationen gewählt – ein Skandal:

„Ich war empört darüber, dass das nicht als grausames Menschenrechtsverbrechen behandelt und der Vatikan nicht verurteilt wurde wegen der Strategien, mit denen diese Verbrechen aktiv vertuscht wurden. Ich hege keine Feindseligkeiten gegen die katholische Kirche oder eine bestimmte säkulare Richtung – viele meiner Freunde sind Katholiken. Aber die Täter kamen ungestraft davon mit dem „Seelenmord“, der für viele Menschen die Folge davon ist, dass sie in jungen Jahren von Priestern vergewaltigt wurden. Deshalb habe ich das Buch geschrieben.“
In „Angeklagt: Der Papst“ geht Robertson der Frage nach, wie die Sexualverbrechen, begangen von katholischen Priestern, so lange verborgen bleiben konnten: Ist der Papst moralisch oder rechtlich verantwortlich für ein System, das es möglich machte, dass so viele entsetzliche Verbrechen ungeahndet bleiben? Sollen er und sein Sitz der Macht, der Heilige Stuhl, weiterhin die Immunität genießen, die sie über das Gesetz stellt? Robertson gibt auch zu bedenken: Solange sich Papst Benedikt XVI nicht von der Schimäre staatlicher Immunität und von dem veralteten kanonischen Recht lösen kann, bleibt der Vatikan ein mächtiger Feind des Fortschritts der Menschenrechte.

Montag, 4. März 2013

Mehrheit für Neuregelung : Bundestag berät über Staatsleistungen an Kirchen

Mehrheit für Neuregelung : Bundestag berät über Staatsleistungen an Kirchen

Mehrheit für NeuregelungBundestag berät über Staatsleistungen an Kirchen

zuletzt aktualisiert: 03.03.2013 - 11:08
Berlin (RPO). Während die römisch-katholische Kirche nach einem neuen Papst sucht, zeichnet sich im Bundestag einem Medienbericht zufolge eine fraktionsübergreifende Mehrheit für eine Neuregelung der sogenannten Staatsleistungen an Kirchen ab.

Sonntag, 3. März 2013

04.03.2013: Im Dienste der Aufklärung (Tageszeitung junge Welt)

04.03.2013: Im Dienste der Aufklärung (Tageszeitung junge Welt)

04.03.2013 / Thema / Seite 10Inhalt

Im Dienste der Aufklärung

Karlheinz Deschners »Kriminalgeschichte des Christentums« kommt zu ihrem Abschluß. Eine Betrachtung der Prinzipien seiner Kritik

Von Wolfgang Beutin
Im Namen des Christentums: »… hinter all den horren
Im Namen des Christentums: »… hinter all den horrenden Massakern steht unbezweifelbar als Basis und immerwährender Anschub die Moral, besonders die Sexualmoral der Kirche.« (Deschner) Hexenverbrennung in Nürnberg 1555
Am 8. März erscheint der zehnte und letzte Band der »Kriminalgeschichte des Christentums«. Der Verfasser, Karlheinz Deschner, geboren 1924, ist einer der prominentesten Religions- und Kirchenkritiker. Für sein Lebenswerk, dessen erster Band 1986 erschien, wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht.